26
Mai
2014

Steh endlich auf!!!

Möchte nochmal was loswerden zum Thema Behinderte, diesmal ( mal wieder !!) Rollstuhlfahrer.
Hatte das zwar schon ein wenig auf Facebook als Thema, aber hier kann ich noch ein paar Dinge hinzufügen, die mir noch dazu einfallen.

Zum besseren Verständnis, gestern abend kam eine Dokumentation bei RTL, in der der Weg eines komplett querschnittgelähmten Mannes gezeigt wird, der sich einen Schrittmacher einsetzen lässt, um wieder laufen zu können....komplett gelähmt heisst es deswegen, weil sowohl Bewegung, als auch Gefühl ( Sensorik ) durch eine Durchtrennung des Rückenmarks nicht mehr vorhanden sind.

Daneben gibt es noch die inkomplett gelähmten ( dazu gehöre auch ich ), hier sind entweder Bewegungsmöglichkeiten, als auch Sensorik vorhanden, manchmal auch beides ( wie bei mir, wobei es aber zumindest von der Bewegungsfähigkeit her so wenig ist, dass ein Laufen für mich nicht mehr möglich ist ).

Was ich insgesamt gut finde, ist die Tatsache, dass momentan wirklich sehr oft Behinderte in den Medien zu sehen sind..Und hier stimmt auch endlich mal die Behauptung nicht :"Früher war alles besser", denn früher fanden Behinderte medial entweder nur bei "Sehen statt hören" statt ( eine Sendung, die irgendwann morgens in den Dritten lief ), oder aber dann Samstags mittags in dem viertelstündigen "Aktion Sorgenkind" Spot, wobei dann meist nur Ausschnitte von (sportlichen) Höchstleistungen gezeigt wurden, , wohingegen der Alltag einer gelähmten "Monika Mustermann" nie thematisiert wurde.

Aber jetzt durch diese ganzen Diskussionen rund um die Inklusion, ist die Berichterstattung über Behinderte recht vielfältig geworden.
aber gestern abend gab es doch ein paar Dinge in dieser Doku, die ich merkwürdig fand und auch irgendwie einen leicht bitteren Beigeschmack hinterlassen haben.
Es ging schon los beim Titel "Zurück ins Leben"...ich frage mich bei dieser Bezeichnung, welchen Namen dann eine Doku bekommen würde, über Rollstuhlfahrer, die aufgrund von körperlich-medizinischen Gründen nie mehr werden laufen können, heisst die dann "Weg vom Fenster" oder "Tja, Pech gehabt"?

Ich hatte während der ganzen Sendung hindurch den Eindruck, als wären die Rollstuhlfahrer, bei denen ein Laufen nicht mehr drin ist, einfach nicht ehrgeizeig genug, um es zu schaffen.
Eine Freundin von mir ( ebefalls Querschnitte) meinte heute zu, nachdem sie die Sendung auch sah "Mensch, Mensch, Mensch, ich würde ja auch gern wieder laufen, wenn ich nur nicht so stinkend faul wäre".. das ist übrigens ein typisches Beispiel für Rollstuhlhumor, ebenso hat mal vor Jahren Howard Carpendale "unsere heimlich Hymne" namens "Dann geh doch!!" in die Hitparaden gebracht...

Also dieser junge Mann hat sich in der Schweiz einen Schrittmacher in den Beckenbereich einpflanzen lassen, in der Hoffnung, durch diese elektrischen Impulse wieder gehen zu können. Ich kann ja verstehen, dass er alles versucht, seinen gelähmten Zustand zu ändern, er trainiert wohl jeden Tag sehr hart, stärkt unaufhörlich seine Rumpfmuskulatur..sein Vorbild ist der Reporter/Moderator dieser Sendung Markus Holubek, der selbst auch mal im Rollstuhl sass und jetzt wieder laufen kann..Vielleicht hat meine Skepsis ein wenig die Färbung, als würde ich es ihm nicht gönnen..das sicher nicht, aber diese Sendung hat den Anschein erweckt, als ob "nur" ein hartes Training notwendig sei -zusammen mit der Implantation eines Schrittmachers- dass man dann wieder laufen kann, ohne dass dazu ein gewisser Mann im Gewand ( geboren in Bethlehem, hatte es dann später mit dem Kreuz ) seinen "Job" machen muss, jetzt bringt also RTL wieder Lahme zum Gehen.

Aber es ist nun mal so, dass das was dem Moderator passiert ist, fast schon an ein Wunder grenzt und eine absolute Ausnahmeerscheinung ist. Darüber hinaus war/ist seine Lähmung inkomplett gewesen.
Sodass man beide Diagnosen ( komplett/inkomplett) nicht miteinander vergleichen kann. Und es daher durchaus sein könnte, dass der seelische Absturz des komplett gelähmt Mannes gross sein könnte, wenn es vielleicht am Ende doch nicht klappt.


Laufen ist nicht die einzige, erstrebenswerte Option im Leben eines Rollstuhlfahrers, ich denke, es wäre viel wichtiger Wege zu finden, die gegebene Situation zu akzeptieren und nicht daran zu zerbrechen. Darauf etwas aufbauen kann man dann immer noch..
Wobei man aber auch ehrlich sein muss ( hat auch schon Herr Naidoo gesungen ), dass "dieser Weg kein leichter sein wird", zumal Du immer wieder diese Wege neu überdenken musst, weil sie irgendwann nicht mehr passen..und genau in diesem Punkt, findet wirklich eine "erfolgreiche" Inklusion statt, weil "Fussgänger" mit der gleichen Wegsuche konftrontiert sind, als Behinderter vergisst Du das manchmal.

Vielleicht noch etwas Polarisierendes ..ich habe heute auch einen Bericht gelesen über eine Rollstuhlfahrerin, die vom Türsteher einer Disco abgelehnt wurde..Da gab es einen grossen Aufschrei, viele echauffierten sich..aber was ist dann mit potentiellen Discobesuchern, die keinen Zutritt bekommen, wegen falscher Kleidung und eventuell nicht erwünschter, ethnischer Herkunft, oder was es sonst noch so für Gründe gibt...Greift dann hier nicht auch die Integration? Zugegeben eine provokante-Frage,..Aber..ein Discobesitzer kann sich doch raussuchen, wen er in seinen Laden lässt und dort, wo ich nicht rein darf oder kann, da muss ich auch kein zweites Mal hin..und gut ist..ich möchte nicht anders oder besser behandelt werden, sondern "gleich"..

(M)eine Behinderung ist nicht heilbar, sie verschwindet nicht, und ich finde es bisweilen sehr fahrlässig, wenn irgendwelche selbsternannten Gurus Dir einreden wollen, sie können Dich "wieder gesund machen". Ich bin gesund, ich bin nur dann krank, wenn ich einen Schnupfen oder Ähnliches habe...Denkmalschutz in Deutschland empfinde ich beispielsweise als "echte" Behinderung ( Bsp. Heidelberger Schloss ), weil man der Meinung ist, dass eine Rampe oder ein Aufzug die Ursprünglichkeit eines Gebäudes verletzen würde, dass ich aber als Kulturinteressierte "verletzt" werde, weil in diesem speziellen Fall das Grundrecht auf Teilhabe hinter das Recht auf bauliche "Unversehrtheit" eingeordnet wird, darauf wird (bewusst?) nicht geachtet.

In anderen Ländern sieht es da oftmals besser aus, beispielsweise war es für die New Yorker Stadtplaner absolut selbstverständlich, dass an fast allen renommierten Broadway Theatern, die nicht barrierefrei sind, eine Rampe oder einen kleinen Aufzug zu bauen.

Oder in Schottland, da gibt es mancherorts noch nicht mal einheitliche Bestimmungen, aber dann wird nach dem Motto verfahren, "was nicht passt, wird passend gemacht"..Aus diesem Grund war es mir beispielsweise mal vergönnt, direkt auf dem Vorplatz von Schloss Balmoral ( Lisbeth's Datscha) zu parken, weil es auf dem Touristenparkplatz vor den Toren des Anwesens keine speziellen Stellplätze gab.
Da war dann echt was los, weil manche Touris dachten, da käme ein Mitglied der Familie, naja ok als sie dann das deutsche Nummernschild des Subarus entdeckten und der Wagen durch ein paar Querfeldeintouren mehr Schlamm als Lack vorwies, wurden die Kameras wieder eingepackt..;-)


Zum Abschluss, was ist also Inklusion? Das ist ein Prozess, der nicht erst nach zeitaufwendigen Studien und Beobachtungen in Gang kommen soll. Es geht um Akzeptanz für vorhandene Gegebenheiten und wie man sie angleicht, wenn es dabei Defizite geben sollte. Es geht auch darum zu verstehen, dass die meisten Behinderungen eben nicht überwindbar/heilbar sind.

Es geht um Abbau von Berühungsängsten und Aufbau von Verständnis, mehr Lockerheit, weniger Theorie, mehr Praxis. Und vielleicht auch um Genuss.
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22
Mai
2014

Behindertenwitz contra Religion

Ich hab auf einem anderen Portal vor einiger Zeit ein Profil von mir angelegt und darin hatte ich auch folgenden Witz gepostet, als Zeichen dafür, wie mein Humorzentrum ungefähr aussieht:

was steht bei einem muslimischen Rollstuhlfahrer hinten an seinem Gefährt drauf? ...Isla(h)m...


mehr als ein halbes Jahr hat sich niemand daran gestört, aber heute morgen bekam ich eine Mail von einem der verantwortlichen Admins mit der Bitte, ob ich diesen Spruch nicht löschen könnte, weil ein anderer User darin eine Verunglimpfung des Islams sieht.

Ich hab dann ein wenig überlegt und mich dann dafür entschieden, diesen Spruch NICHT zu löschen.

Das hat mehrere Gründe: Erstens, dieser Spruch stand wirklich mal auf dem Rollstuhl eines türkischen Mannes, der zur gleichen Zeit wie ich im Krankenhaus war. Von Hause aus war er Moslem, aber eben kein strenggläubiger.

Zweitens bin ich der Meinung, dass Humor ein wirksames Mittel ist, gegen jedwede Art von Fundamentalismus. Fundamentalismus ist in meinen Augen nichts anderes, als ein riesiges Kongglomerat aus Angst, Unwissenheit, Unsicherheit und dem zwanghaften Trieb, mit allen Mitteln andere unterdrücken zu wollen.
Und dann auch noch diesen Begriff mit der Liebe zu einem Gott zu erklären, halte ich schon fast für Gotteslästerung.
Der Himmel ist meiner Vorstellung nach, kein Schrebergarten, der in Parzellen aufgeteilt ist, sondern hat eine universelle Ursprungsquelle, ob diese nun Allah, Jahwe, Gott oder wie auch immer genannt wird, spielt keine Rolle, zumindest sollte es keine spielen.
Aber sobald eben der Mensch beim Thema Glaube und den daraus resultierenden Auslegungsmöglichkeiten hinzukommt, wird es haarig.


Und jetzt kommt ein Grund der mich am meisten betrifft, ich mag Behindertenhumor, wobei mir durchaus klar ist, dass dieses Thema sehr polarisiert. Es steht nun mal immer wieder die Frage im Raum, darf man sich über Menschen mit Handicap lustig machen.
Meine Antwort: Ja, man darf, wenn die betreffende Person es verträgt und das findet man recht schnell heraus.

Und was den o.a. Spruch anbelangt, zähle ich ihn zu den Behindertenwitzen, der Bezug zum Islam ist einfach nur ein Wortspiel, nichts anderes..

Behindertenhumor ist ein wichtiger Pfeiler, bei den Bestrebungen, die Inklusion voranzutreiben. Wenn ich als Behinderte Teil dieser Gesellschaft sein möchte, dann muss ich es auch "vertragen", dass man sich über mich und meine Behinderung lustig macht. Bei Blondinen- und Ostfriesenwitzen ist ja auch nicht amnesty international zu Hilfe geeilt.

Und ehrlich gesagt, fühle ich mich manchmal entspannter, wenn jemand eine witzige Bemerkung über mich und/oder meinen Rolli macht, anstatt unsicher herumdruckst, nur um ja kein Fettnäpfchen zu treffen..

Natürlich gibt es aber auch Gehandicappte, für die Behindertenwitze ein absolutes No-Go sind. Was zu respektieren ist..Ich möchte nur nicht, dass dann diese Leute auch pauschal in meinem Namen sprechen und immer wieder Versuche unternehmen, diese Art von Humor als menschenunwürdig zu kennzeichnen...

Als Erklärung kommt dann meist "Wir akzeptieren Humor, aber nur wenn er nicht unter die Gürtellinie geht"
Wo genau ist denn diese Gürtellinie ? Ich bin 1,48 m, deswegen ist meine wesentlich tiefer angesetzt, als bei vielen anderen..Vielleicht mag ich deswegen diese Art von Humor ( Ironie!!! )

Ich glaub einfach, dass Humor, bzw. die Fähigkeit, über Dich und Deine Situation ( egal ob nun behindert oder nicht ) lachen zu können, Deine Lebensqualität wesentlich bereichern kann.
Und es auch irgendwie als "ice-breaker" dient, wenn jemand Dir gegenüber sich noch unsicher verhält..

Übrigens habe ich noch eine weitere Begrifflichkeit gefunden, wie man Behinderte noch nennen kann..
"Menschen mit besonderen Fähigkeiten"..das klingt wirklich sehr charmant, aber beschreibt das nicht irgendwie eher einen Menschen, der ein weisses Kaninchen aus einem Zylinder zaubert?

Wobei ich eigentlich auch eine besondere Fähigkeit habe, ich kann Gummibärchen recht schnell verschwinden lassen und die kommen dann auch nicht wieder..;-)


Nachtrag 22.05. / 21 Uhr: Ich habe diesen Beitrag jetzt noch ein paar mal durchgelesen, zusammen mit dem Spruch, sowie den Kommentar von IGing und dabei festgestellt, dass ich die Reaktion des users sofort mit Fundamentalismus gleichgesetzt habe, das war unüberlegt und ging in die Richtung mit "Kanonen auf Spatzen schiessen"
Nichtdestotrotz habe ich diese Meinung über Fundamentalismus, aber ich habe wieder gemerkt, dass es wichtig ist, zu differenzieren. Das habe ich heute mittag noch nicht getan.
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19
Mai
2014

Abstumpfen - Illusion?

Hab mir nochmal ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht..

Warum stumpft man ab? Weil man es gut kann..

Warum stellt man sich selbst infrage? Weil man es gut kann..

Warum kritisiert man andere? Weil man es gut kann...

Warum fühlt man sich manchmal als Opfer? Weil man es gut kann...

Warum stellt man dann alles nicht ab? Weil man glaubt, der Abschaltknopf wäre zu hoch angebracht..Stimmt aber nicht, er hängt genau in der richtigen Höhe, das weiss man genau, man traut sich aber nicht, dass zuzugeben, weil man befürchtet, dass nach dem Abschalten völlige Dunkelheit kommt, was ist aber, wenn nach dem Abschalten ein völlig neues Licht kommt, welches viel heller und wärmer ist..?

Es bleibt spannend..

Zugegeben, ein wenig kryptisch und hört sich manchmal an, wie der Epilog eines Lebensratgebers.
Wobei ich mich manchmal schon frage, beherzigen eigentlich Motivations-Coaches selber ihre Ratschläge, die sie anderen geben?

Ach ja, heute morgen beim Frühstück habe ich überlegt, ob man bei Goldfischen überhaupt Alzheimer diagnostizieren kann, eingedenk ihres Erinnerungsvermögens von knapp 20 Sekunden..
( da mir heute -20.05.- erst auffiel, dass ich "eindenk" da stehen hatte, bin ich schon ein wenig gespannt, was man alles bei mir so diagnostizieren könnte..;-) )


Wieso habe ich mir eigentlich im Vergleich dazu kaum Gedanken um Chemie und Physik gemacht? Das hätte dann sicherlich meinem Abi-Schnitt besser gefallen. Wobei ich mir physikbezogen schon überlegt habe, was eigentlich vor dem Urknall war..aber rein wissenschaftlich war dann die Vermutung auch nicht, denn ich hab mir vorgestellt, dass Gott nach einer leeren Bäckerblumen-Papiertüte greift, reinbläst, auf drei zählt und dabei mit der Hand ausholt..

Geniesst Euren Tag!!!
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8
Mai
2014

Bedienungsanleitung Kommentarfeedback

Liebe Pendi,
habe mir erlaubt, Deinen Kommentar hier nochmal reinzusetzen, weil es mir die Sache vereinfacht, darauf zu antworten:

"Mit der Zeit stumpft man ab. Zumindest beobachte ich das an mir. Da meine Erwartungen in den wenigsten Fällen erfüllt werden, lebe ich als Kastanie im Igel und wenn das Laub von den Bäumen fällt, rufe ich immer ganz laut "Hierher". ;-)
Manchmal gehst du mit deinen Mitmenschen ganz schön hart ins Gericht, liebe centi. Könnte es nicht sein, dass sie im Umgang mit dir unsicher sind, weil sie es nicht gelernt haben damit umzugehen. Dazu kommt noch, dass du eine sehr selbstbewusste und intelligente Frau bist. Da fühlen sich Menschen möglicherweise gleich doppelt und dreifach verunsichert. Sie befinden sich in einem Zwiespalt. Die Revolvergebrauchmachung, jetzt mal übertrieben, entfällt, weil sie denken, dass du geschützt werden musst. Oder? Ich glaube ich zerbreche mir schon wieder den Kopf. Aua.
Was ich dich noch fragen wollte...ich weiß nicht mehr in welchen Zusammenhang wo und wann ich gelesen habe, dass man statt Schwerbehinderter oder Koperbehinderung, besser Mensch mit körperlicher Einschränkung sagt. Stimmt das? Oder findest du das unsinnig?"

ich habe eine Wahnsinnsangst vor diesem Abstumpfen und komischerweise kann ich nocht nicht mal in mir selber erkennen, ob ich es nicht in Teilen schon bin. Was sich dann vielleicht zeigt, wenn ich tatsächlich mit Menschen hart ins Gericht gehe, weil ich mir vorab durch irgendwelche Äusserungen und Gesten schon eine stereotype Meinung gebildet habe und dann recht schnell ein Urteil fälle.
Obwohl das eigentlich merkwürdig klingt, denn ich wünsche mir ja auch, dass die Leute MICH sehen und nicht erst die Behinderung oder eine andere Facette an mir, aber wenn ich mit dem Leuten hart ins Gericht gehe, dann sehe ich diese ja auch nicht im ganzen als Person, sondern nur eine Facette/Äusserung etc an ihnen, die in mir ein deja-vue auslösen.
Das sind dann also die Erfahrungen, die man in der Vergangenheit mit jemand anderem gemacht hat, und jetzt jemand "neues" damit verurteilt, ohne wirklich dem Kennenlernen Raum und Zeit zu geben.

Es ist diese Totschlagsargumentation mit diesen Mustern/Erfahrungen, die einerseits Verständnis erzeugen (sollen?), warum man eben so denkt und handelt,
aber es macht (mich) auch bequem..naja vielleicht ist Bequemlichkeit nicht das richtige Wort, eher auch so eine Art Angst, neue Wege zu gehen, weil diese neuen Wege auch irgendwie ein Eingeständnis sind, dass die bisherigen Verhaltensweisen nicht richtig waren, bzw. sie stets dazu geführt haben, dass ich irgendwo in mir selbst einen Mangel verspürt habe..

Auch wenn ich es nicht zugebe, ist mir doch bewusst, dass ich zumindest rein körperlich vielleicht schützenswerter bin, als viele Nichtbehinderte, eben weil ich mehr (praktische) Hilfe brauche, auch wenn ich oft rüberkomme, als könnte ich auch die Welt mit meinem Batmobil "bezwingen", aber sobald eine Treppe kommt, oder der Fahrstuhl ausfällt, wird mir meine eigene Behinderung bewusst..und dieses Eingeständnis tut auch nach 20 Jahren hin und wieder immer noch weh..Aber ich hab trotzdem gelernt, auch damit irgendwie umzugehen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es dann auch eine Art Abstumpfen ist oder einfach nur kreativer Pragmatismus, der dann bei mir in Gang kommt..

Ich beschäftige mich des öfteren mit dem Abstumpfen und frage mich dabei, bin ich jetzt abgestumpft wegen der anderen, die meine Erwartungen nicht erfüllen, oder bin ich meinetwegen abgestumpft, weil ich es nicht schaffe, Menschen zu akzeptieren, auch wenn sie meine Erwartungen nicht erfüllen?

Aber es gibt da eine Sache, die mir oft Kraft gibt und vielleicht ist es das, was ich dann auch ausstrahle. Ich habe trotz all meiner harten Gerichtsnummern immer noch dieses Urvertrauen an das ( oder den ) da oben, das mir Zuversicht gibt, dass alles im Leben so kommt, dass es passend für mich ist, selbst wenn ich es am Anfang noch nicht verstehe. Und weil ich dieses Vertrauen habe, gibt es immer wieder Menschen, die sich mich an wenden, weil siefühlen, dass ich diese starke Gefühl habe und sich vielleicht erhoffen, dass ich ihnen was davon abgeben kann.

Ich denke, dass mir das schon gelingt, aber hin und wieder ist dann auch mein Akku leer und ich fange dann auch an zu hadern..

Und wenn das der Fall ist, dann muss ich mich zurückziehen..wobei es aber dann schon einen, besser gesagt zwei für mich sehr wichtige Menschen gibt, an die ich mich dann wenden kann..Aber manchmal reicht das auch nicht, zumal ich dann auch diese beiden nicht zu sehr überfordern will und mich dann komplett in meine Kastanie zurückziehe ( wunderbare Formulierung von Dir im Übrigen)..Aber in dieser Kastanie sind zwei "Einrichtungsgegenstände", die mir dann beim Aufladen des Akkus wieder helfen.
Zum einen ist es das Gedicht "Die Einladung / The Invitation" von Oriah Mountain-Dreamer..ich will jetzt hier nicht das ganze Gedicht posten ( es gibt zahlreiche webseiten, auf denen es im Ganzen zu lesen ist ) , dafür ist es zu lang, sondern nur die eine Passage, die mich dann immer sehr berührt:


"Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Eurem Mond stehen.

Ich möchte wissen, ob Ihr das Zentrum Eures Kummers berührt habt, ob Euch die Enttäuschungen des Lebens ( vielleicht verursacht durch andere ) geöffnet haben oder ob ihr zusammengeschrumpft seid und Euch aus Angst vor weiterem Schmerz verschlossen habt.

Ich möchte wissen, ob Ihr es mit dem Schmerz aushalten könnt - meinem oder Eurem eigenen - ohne den Versuch zu unternehmen, ihn zu verstecken, abzuschwächen oder zu fixieren....."


..naja und dann gibt es noch ein Lied, es ist von einer US-Soft-Rockgruppe namens Poison, die in den 80ern und 90ern recht erfolgreich war..Der Song heisst "Something to believe in" ( hier der Clip dazu https://www.dailymotion.com/video/x5k73i_poison-something-to-believe-in_music ),
darin geht es um einen Menschen, der soviel Leid, Enttäuschungen um sich herum erlebt und deswegen fast schon flehend bittet, dass er da oben ihm was geben soll, an das er glauben novh kann..übrigens der Sänger dieser Gruppe hat in diesem Lied auch versucht, den Tod seines Bodyguards und besten Freundes zu verarbeiten, ungefähr in der Mitte des Songs beschreibt er dies und man sieht, dass es ihm sehr nah geht, weil er beim "Lip-Sync" einen kurzen Moment inne hält.

Und genauso ein Mensch bin ich auch manchmal..aber dann passieren eben immer wieder kleine Wunder, dass dann etwas oder jemand auf der Bildfläche erscheint, der mir dann hilft, mein Hadern irgendwie in den Griff zu bekommen.

Beispielsweise bist Du auch so jemand, Dein Kommentar heute morgen war und ist sehr wichtig, denn wenn es niemanden gibt, der Nach- bzw. Rückfragen stellt, dann neigst Du dazu, Deine zum Teil ungerecht erscheinenden Handlungen fortzuführen und sie mehr und mehr zu verinnerlichen, selbst mit dem Wissen, dass sie nicht richtig sind..Danke dafür, liebe Bewohnerin der "Kastanienallee 1" ;-)..

Zum Abschluss noch meine Antwort zum Thema "neue Begriffsfindungen"..Also ganz offiziell heisst es wohl "Menschen mit Mobilitätseinschränkungen"..ich bleibe aber bei "Behinderte"..es ist eben dieser verbale Stepptanz auf einem "vermeintlichen" Minenfeld..Du willst niemanden auf die Füsse treten, also wühlst Du im Politcal Correctness Archiv oder Du zermarterst Dir ewig lange den Kopf, welcher Begriff nun ideal wäre, ohne dass es Prostest gibt..
Aber ich finde , durch diese Begriffssuche entfernst Du Dich immer mehr von den eigentlichen Personen, um die es geht, es geht nur noch um den Begriff..und der wirkt dann meist so steril und künstlich, dass es schon fast wieder komisch wird..

Vielleicht hat es wirklich was mit der wachsenden Empfindlichkeit zu tun, ich weiss es nicht genau..Aber man kann doch ruhig die Kirche im Dorf lassen, bzw das fliegende Spaghettimonster im Hangar ( für unsere atheistischen Freunde ) und was ist so schlimm am Begriff "Behinderte"..Interessant fand ich auch, als im letzten Jahr die Sinti und Roma den Namen "Zigeunerschnitzel" verbieten lassen wollten, nach mehr als 150 Jahren..warum jetzt erst und wie soll es dann heissen "Fleischscheibe nach Art eines Rotations-Europäers"? ....Ich wünsche Dir eine gute Nacht!!!
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6
Mai
2014

Bedienungsanleitung, die Zweite

Nochmal ein paar Gedanken, bzw. Erfahrungen einer Rollstuhlfahrerin mit "Fussgängern" ( laut Senfglas-Duden sind das Nichtbehinderte ).

Es passiert mir immer wieder, dass ich relativ schnell mit "wildfremden" Menschen ( warum heisst es eigentlich wild? Denn es rennt ja niemand mit Schaum vor dem Mund, Haare raufend und Zähne fletschend durch den Supermarkt, ausser an den Aktionstagen bei Aldi) ins Gespräch komme. Und innerhalb kürzester Zeit weiss ich dann fast die ganze Lebensgeschichte.
Aber meist sind es nie Geschichten, die schön sind, sondern oftmals sehr schmerzhafte Erlebnisse. Ich glaube, es liegt vielleicht auch daran, dass der Rollstuhl ein wenig das Gefühl suggeriert "Hey, die leidet ja unter Umständen auch, die versteht mich vielleicht". Es kann aber auch sein, dass ich meist mit einem Lächeln in der Gegend herumsause und mich deswegen, Menschen ansprechen.

Liegt jetzt aber nicht primär daran, dass ich alle Menschen pauschal mag ( wobei ich den Herren Schröder, Ströbele oder Mappus jetzt nicht unbedingt eine Einladung für mein nächstes BBQ schicken würde ), sondern weil ich mal gelesen habe, dass man sich, wenn man unterwegs ist, sich vorstellen soll, dass jeder, dem man begegnet in einen verliebt ist, egal ob Mann, Frau oder Kind. Klingt jetzt erst mal seltsam, ich weiss, aber seit ich damit begonnen habe, mache ich wirklich nette Bekanntschaften UND!!! ich bekomme sehr viel geschenkt.

Jetzt nicht nur Liebe und Wärme ( wir sind ja jetzt nicht bei Rosamunde Pilcher ) sondern Pröbchen, Täschchen, oder darf mich an manchen Lebensmitteltheken durchfuttern, was anderen Fussgängern dort verwehrt bleibt. Also ist der Rollstuhl nicht immer "behindernd", sondern auch mal ein "VIP-Backstage-Pass" ;-)

Ja, ich weiss, bin ja jetzt etwas opportun und materialistisch.
Aber es ist oftmals so, dass ich das Gefühl habe, dass "uns Behinderten" nicht zugetraut wird, dass wir auch mal frech sein können, weil wir zu sehr mit Leiden beschäftig sind und "wir" daher auf ein Podest gestellt werden. Dem ist aber nicht wirklich so.

Es gibt das eine oder andere Behindertenforum und dort geht es manchmal zu, wie in Afghanistan..sehr viele verbale Minenfelder, Verständnis und Solidarität sind dort des öfteren in Urlaub. ;-)
Das verbale Borstenvieh in die Freiheit lassen, ist da meist eher Tagesordnung...

Naja damit meine ich, dass der Inklusion / Integrationsgedanke manchmal den Anschein erweckt, als hätte man eine verklärte Vorstellung von Behinderten. ( Ja, ich weiss, es heisst ja jetzt Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, aber mit meinem Rolli mach ich jetzt wesentlich mehr Kilometer, als damals vor zwanzig Jahren, als ich selber noch Fussgängerin war, so gesehen habe ich jetzt keine Mobilitätseinschränkung mehr und Laufen wird eh überbewertet ;-) ) Und zwar eine Vorstellung, die besagt, dass man sich um "uns" kümmern" sollte, weil es wir selber nicht auf die Reihe bekommen.

Das ist wirklich gut gemeint und im Vergleich zu vielen anderen Ländern auf diesem Planeten, geht es den Behinderten in Deutschland echt gut, was das soziale,barrierefreie Netz anbelangt. Versuch mal in Bogotá auf die schnelle eine Behindertentoilette zu finden..;-)..
Aber ich finde, dass Behinderte grade bei solch wichtigen Entscheidungen zu selten miteinbezogen werden. Letztens kam eine Podiumsdiskussion im dritten Programm zum Thema Inklusion in Regelschulen. Da waren sehr wichtige und kompetente Menschen anwesend, aber kein einziger Behinderter. Das wäre dann so, dass sich lauter Metzger auf einem Konditorensymposium treffen würden und dort Regelungen für die Konditorenzunft festlegen. Denn ein Metzger weiss sicherlich, wie eine Torte aussieht, aber um sie herzustellen, müsste er einige YouTube Tutorial-Clips ankucken...;-)

Okay..aber zum Schluss noch mal etwas Heiteres in Sachen Erfahrungen, wenn ich also mit Fussgängern ins Gespräch komme, dann kommt dann meist die Frage "ich hab übrigens auch eine Bekannte in Hamburg ( oder einer anderen Stadt in D ) , die auch im Rollstuhl sitzt, kennen Sie die?"
Dann muss ich dann leider Aufklärungsarbeit leisten und sagen, dass ich zu Hause kein Computersystem habe, welches mich mit allen Behinderten weltweit vernetzt, ein Brillenträger kennt ja auch nicht alle anderen Nasenfahrradbesitzer..;-)..

Oder aber, wenn gefragt wird, wenn ich denn mal einen Freund habe, ob dieser dann auch behindert ist, ich aber dann verneine, als Antwort ein verwundertes "Oh" kommt. Wir Behinderten haben jetzt nicht, wie bei "Bauer sucht Frau", ein regelmässiges Scheunenfest, auf dem es dann zugeht, wie auf einem gehandicappten Heiratsmarkt..

Es gibt durchaus Fussgänger, die an Behinderten näher interessiert sind, natürlich sind da auch welche dabei, die solche Kontakte eher heimlich pflegen, weil sie denken, sie können dies vielleicht nicht ihren Familien und Freunden "antun", aber ich bin ja als Behinderte nicht in einer Zwangsopferrolle ( obwohl es bei manchen den Anschein hat, aber das dann deren persönliche Einstellung ) und muss dann nicht entsprechenden Inkognito-Dates zustimmen.
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29
Apr
2014

Ist es mutig..

Ist es mutig zu sagen, dass political correctness oftmals absolute Scheisse ist, weil sie die Massen passiv werden lässt, weil sie das Denken, Handeln und Tun für einen übernimmt? Weil sie Dich von Deiner Selbstverantwortung "befreit"? Weil sie die Ignoranz fördert, denn Du musst Dich ja nicht anstrengen, eigene Entscheidungen zu treffen, weil ja alles geregelt ist?


Weil sie Dir einreden will, dass wenn Du alles befolgst, dass Du dann später im Alter vom Leben einen Präsentkorb bekommst? Aber ist es dann im Alter nicht zu spät, weil Du zu lange mit dieser Kandare gelebt hast?


Ist es mutig zu sagen, dass Leute wie Sarrazin und Bushido im Grunde genommen grosse Feiglinge sind, die erst sicher gehen, dass sie genügend unterstützende Massen auf ihrer Seite wissen, um dann scheinbar mutig ihre Meinung kundtun, die aber keine Meinung ist, sondern einfach ein stammtischgeschwängertes Pauschalgelaber, das absolut nicht vorsieht, Menschen wieder näher aneinander zu bringen, sondern eigentlich das Gegenteil forciert?

Ist es mutig Grosseltern den Vorwurf zu machen, dass sie "damals" nichts getan haben, wenn man selbst im sicheren Schoß eines demokratischen Landes sitzt und überhaupt nicht beurteilen kann, wie das Leben damals wirklich war? Sondern einfach nur von blinder Selbstüberschätzung getrieben ist, die als Beruhigung dient, dass man sich wenigstens für eine Sache stark macht?

Verliert man nicht sein Bewusstsein, weil man vor lauter "bewusstem Einkaufen", "bewusstem Stromsparen", "bewusstem Nutzen von Verkehrsmitteln", oder "bewusstem Denken und Reden" langsam das Gefühl hat, man ist trotzdem nicht gut genug?

Ist es mutig zu sagen, dass Nähe in einem Moment wunderschön sein kann, aber sich dann wieder anfühlt, als wäre es eine brennende Medizin, die in eine offene Wunde träufelt und Du Dich heftig gegen diesen scheinbar schlimmen Schmerz wehrst und damit auch Menschen triffst, denen Du vielleicht was bedeutest? Warum glaubt man, dass der Freiheitsgedanke das einzige Pflaster wäre, dass diese Wunde sicher verschliessen könnte, denn wenn dem wirklich so wäre, warum reisst man es dann bisweilen wieder ab?

Ist es mutig zu sagen, dass man Angst hat, wenn man seine Seele und sein Herz vor Angriffen schützen möchte, irgendwann die Fähigkeit zu verlieren, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden und eine innere Mauer aufzubauen, die beides nicht mehr durchlässt, obwohl beides gebraucht wird, um das Leben als Ganzes in Balance zu spüren..?

Ist es mutig zu sagen, dass man selber manchmal nicht wirklich weiss, ob man selber wirklich mutig ist?
224 mal gelesen

22
Apr
2014

Sonnenerruption

Keine Sorge, ich bin jetzt astronomisch nicht so bewandert, dass ich jetzt einen wissenschaftlichen Vortrag zu diesem Thema halten könnte, aber mir ist aufgefallen, dass in den letzten zwei bis drei Tagen einige Leutchen in meinem Umfeld, die eigentlich sonst eher friedlich, ja fast schon lethargisch unterwegs sind, plötzlich dem HB-Männchen Konkurrenz machen wollen...Für all diejenigen, die dieses Nikotin-Männchen noch nicht kennen..das war eine Werbefigur aus den 70ern, die nicht wirklich sonderlich belastbar war und noch dazu über eine äusserst intensive, cholerische Art verfügte, sodass sie sich bei der kleinsten Unstimmigkeit einen kurzen Ausflug ins All gegönnt hat..Erst das Anzünden einer bestimmten ,mit Papier gegürteten, Mini-Tabak-Stange brachte sie wieder zur Ruhe..

Naja und momentan ist es hier so, als würden einige meiner eigentlich lieben Mitmenschen sich auch als Minijob-Astronauten bewerben wollen...Habe dann einfach mal aus nicht ganz ernsthafter Neugier bei einer Website, die für das "Space-Weather" zuständig ist, nachgesehen und siehe da, seit letzter Samstagnacht war der Sonne mal wieder so richtig schlecht ( kein Wunder bei dem Alter, da darf einem schon mal als Fixstern schlecht werden, Johannes Heesters starb ja auch nicht an plötzlichem Kindstod ) und hat sich ordentlich in die unendlichen Weiten des Alls übergeben..

Okay, es mag jetzt sicherlich den einen oder anderen wikipedia-besessenen, vor Nüchternheit und Ratio-triefenden "Erdling" geben, der jetzt mit den Augen rollt und denkt "Heiliger Sankt Newton, jetzt kommt die auch noch mit dem Eso-Argument, welches behauptet, Sonnenerruptionen seien verantwortlich für die menschlichen Stimmungen"..


Tja das Schöne an dieser Verkettungsbehauptung ist : ich muss es ja nicht beweisen, dass es wirklich so ist..stattdessen, kann ich fast schon mütterlich einem meiner menschlichen Mustangs schulterklopfend sagen, sobald er oder sie anfängt, verbal zu buckeln "Ganz ruhig, Brauner, ist bald vorbei, das hast Du nun davon, wenn Du die Sonne in Dein Herz lässt"..;-)..ich weiss schon, warum ich in solchen Phasen mit einem Sonnenschirm, einem gut gekühlten Bier und Popcorn im angenehmen Schatten sitze...

Aber es gibt einen Lichtblick, zumindest weiss ich seit gestern, dass ein grosser Fastfoodkonzern es sich auf die Fahne geschrieben hat, einen Beitrag zur gesunden Ernährung für unsere Kleinen zu leisten. Und zwar wurde die Burger-Produktpalette um ein Stück-Obst ( natürlich in Folie verschweisst ) erweitert.
Der gute alte Apfel und die Orangenscheiben liebevoll von Mutti ( oder Vati, je nachdem, wer beim "Schnick-Schnack-Schnuck-wer-geht-in-die-Elternzeit-Spiel verloren hat ) in die Schultasche gepackt, haben ausgedient. Und vielleicht sorgt dieses vakuumierte Obst-Rudiment dafür, dass unsere zukünftigen Generationen nicht mehr so schnell in die Luft gehen..Und wenn dann nur, wenn es auf dem Mars "Midsommar-Wochen" bei Ikea gibt..;-)..

Ich wünsche einen entspannten Tag mit bewölktem Himmel! ;-)
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11
Apr
2014

ein verbales Knoppers für Zwischendurch..

Frischkornmüsli...

das muss sein, wegen der Verdauung, ein Thema, das für viele Rollis nervig und leidig ist. Selbst wenn Du noch so trainiert bist, biste ab einem gewissen Wirbel gelähmt, sagen alle Organe die unterhalb liegen "ich schalt mal auf Autopilot und chill' ein wenig mein Leben, kuck wie Du alleine klarkommst" :-)

Nochmal zum Müsli, ich bewundere wirklich Vögel und Veganer, die mit einer schier unbändigen Begeisterung auf diesen kieselartigen Kohlenhydratlieferanten teilweise über Stunden drauf rumkauen können..diese Zeit muss man schon einplanen, da manche Getreidesorten Jesus nacheifern, denn so wie der gute Mann aus Nazareth es damals geschafft hat, 5 Brote und 2 Fische so zu vermehren, dass man damit sage und schreibe 5.000 Leute verköstigen konnte ( eine Leistung, die jeden Caterer-Service neidisch macht), haben auch manche Körner die Eigenschaft, dass sie durch Kauen und Speichel zu einer Grösse im Mund anwachsen, die den menschlichen Schluckreflex auf eine sprichwörtlich harte Probe stellen.

mmhmm..was könnte ich noch schreiben...ok tiefgreifende Themen haben erst mal Urlaub..;-)..

Ich bin ja ein bekennender Fan der US-Klinik Serie "Grey's Anatomy", zum einen weil manche männliche Hauptdarsteller wirklich einen sehr ansehnlichen Genpool haben und zum anderen, weil die Drehbuchautoren so wunderbar anmutende philosophische Gedanken am Ende einer jeden Staffel formulieren, sodass es mir manchmal ein wenig die Tränen in die Augen treibt.
Aber da gibt es eine Kuriosität, die mich immer wieder erstaunt, eine sich oft wiederholende Szene und zwar stehen dabei die Klinikärzte auf dem Dach des Krankenhauses und schlagen Golfbälle in die Dunkelheit der Innenstadt von Seattle. Sicherheitsbestimmungen auf einem Hochhaus Fehlanzeige..grobe Fahrlässigkeit ist wohl einkalkuliert oder wird durch dieses "Hobby" gesorgt, dass der Patientenstrom nicht abreissen soll..;-)

Dann wundert mich, dass die Kosmetik- und Körperpflege-Industrie nun Produkte auf den Markt gebracht hat, die sich dadurch auszeichnen, dass sie besonders langen Halt bieten. Besonders erschreckt mich, dass es nun Deos gibt, die eine Wirkung von bis zu 48 Stunden fast schon garantieren..Örks.und warum soll ein Lippenstift bis zu 24 Stunden halten, Make-up Flecken auf Kopfkissen sind manchmal nur schwer zu entfernen..muss ich mir nun um das Reinigungsverhalten mancher Mitbürger Sorgen machen..ok, wenn ich manchmal im Supermarkt bin und an der Kasse den Geruch eines Kunden vor mir wahrnehme, dann sind diese Sorgen schon längst berechtigt...wäre da nicht dringend eine "Gegenerfindung" eines Duschgels angebracht, welches nur eine Wirkung von knapp 6 Stunden verspricht? Wobei ich aber dann befürchte, dass nach dem Verstreichen dieser Deadline, das 48 Stunden Deo zur Überbrückung eingesetzt wird..

Oder warum postet man beispielsweise in sozialen Netzwerken Fotos von Burgern oder anderen Speisen? Das zeigt mir doch nur "Aha, der/die nimmt regelmässig Nahrungsmittel zu sich"..Und was ist an einem Burger das Besondere? Zerhächselte Kuh ( lieber Gott, lass es wirklich Kuh sein und kein Resterampenmaterial vom Duisburger Zoo) auf zwei Spontex-Tuchschwamm Brötchen-Hälften mit drei Tomatenscheiben, zwei Gurkenstücken und ein Eisbergsalatblatt als Rohkost-Alibi..wo hingegen ich eine selbst hergestellte zehnstöckige Buttercremetorte mit einem Karamellspringbrunnen als Topping und swarovski-gleichen Kandisstückchen als Verzierung schon eher für mitteilungswürdig erachte..

Lustig finde ich auch, wenn Menschen Sprüche in sozialen Netzwerken posten, die als Warnhinweise vor einem selber dienen sollen..im Sinne von "mich muss man sich nervlich erst mal leisten können" oder " Sogar Rambo muss heute noch zur Gesprächstherapie, seit er mir damals im Penny begegnet ist"..okay man will vielleicht damit seine Coolness zum Ausdruck bringen..aber wenn man dann diesem Menschen im realen Leben wirklich begegnet und man im Vorfeld befürchtet, da kommt ein menschlicher Pittbull und sich deswegen mit Pfefferspray und Taser bewaffnet..und aber dann erleichtert ernüchternd feststellt, dass es doch eher ein friedfertiger Bassett ist, dann haben solche Sprüche eher Ähnlichkeit mit dem Aufmucken von Sven-Malte im Sandkasten, wenn ihm Chiara-Schantalle mal wieder Schäufelchen und Eimerchen weggenommen hat...;-)..Gibt es eigentlich schon eine Sandburgen-App?

Schönes Wochenende...
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